21. Deutscher Hispanistentag 2017
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Filmvorführung

La teta asustada ('Eine Perle Ewigkeit')
(Peru/Spanien 2009, Regie: Claudia Llosa, Goldener Bär 2009)

Donnerstag, 30. März 2017, 19.00 Uhr, Filmmuseum München, Sankt-Jakobs-Platz 1

Einführung: Wolfgang Lasinger (LMU)

Im Rahmen des XXI. Deutschen Hispanistentages wird "La teta asustada" (wörtl. "Die verschreckte (Mutter)Brust", deutscher Verleihtitel "Eine Perle Ewigkeit") der peruanischen Regisseurin Claudia Llosa gezeigt. Das Thema des Hispanistentages "Orte hispanischer Kultur in einer globalisierten Welt" rückt auch die Geschichte der spanischen Kolonisierung seit dem 16. Jahrhundert und die gewaltsame Unterdrückung indigener Kulturen in den Blickpunkt.

Inhalt: "La teta asustada" ist der zweite Film der 1976 geborenen peruanischen Regisseurin und handelt von der marginalisierten und ausgegrenzten Lebenssituation der indigenen Bevölkerung in der peruanischen Hauptstadt Lima. Hauptperson ist die junge Fausta: Sie leidet unter einem Trauma, das ihre Mutter bei Vergewaltigungen erfahren hat und gewissermaßen mit der Muttermilch an die Tochter weitergegeben wurde. Zum Schutz vor eventuellen Vergewaltigern hat sich die junge Frau deshalb eine Kartoffel in die Vagina eingepflanzt. Wie Fausta nun nach dem Tod der Mutter zaghaft Wege aus dem Leben im Zeichen der Angst sucht, zeigt Llosas Film mit einem hervorragenden Gespür für eine von Angst und Scheu sensibilisierte Wahrnehmung. Weniger durch artikulierte Sprache, vielmehr durch Gesten und Blicke und vor allem durch das Singen der von der Mutter an sie weitergegebenen traditionellen Melodien des Quechua-Volkes weiß sie sich auszudrücken und eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Die Hauptdarstellerin Magaly Solier und die Regisseurin Claudia Llosa schrieben die im Film eingesetzten Lieder gemeinsam.

Die Darstellung der Schauplätze, darunter die exponiert auf den Hängen gelegene „barriada“, gehört mit zum visuell Eindrucksvollsten, was das lateinamerikanische Kino zuletzt hervorgebracht hat. Nicht umsonst wurde dieser gleichermaßen inhaltlich engagierte wie ästhetisch gelungene Film auf der 59. Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.

Eine Einführung in den Film erfolgt durch Dr. Wolfgang Lasinger, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Romanische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München neben französischer und spanischer Literatur- und Filmgeschichte auch lateinamerikanische Filmgeschichte lehrt.

Der Eintritt beträgt 5 Euro.