21. Deutscher Hispanistentag 2017
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1. Beschreibung und eingeladene Gäste

Luis Fernando Lara Ramos (Gast)

Luis Fernando Lara ist Mitglied des Colegio Nacional und emeritierter Professor des Colegio de México, an dem er 1975 promoviert wurde, sowie Träger eines Ehrendoktortitels der Université de Sherbrooke (Kanada). Er erhielt 2013 den Premio Nacional de Lingüística y Literatura für seine jahrzehntelange Tätigkeit am Colegio de México und u.a. das Projekt des Diccionario del español de México leitete. Er war Gastwissenschaftler an der Universität Heidelberg sowie Visiting Professor an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona. Er ist Mitglied der Academia Mexicana de Ciencias und Inhaber verschiedener Forschungspreise. Seine Hauptforschungsgebiete sind die Semantik, die Lexikologie und die Lexikographie.

Klaus Zimmermann (Gast)

Catedrático emérito de Lingüística Románica de la Universidad de Bremen, Klaus Zimmermann es autor de más de 180 publicaciones en muy diversas áreas, sobre todo en sociolingüística, lenguas en contacto, español en América, historia de la lingüística hispánica y amerindia, política y planificación del lenguaje y pluricentrismo.
Ha sido profesor en la UNAM, La Freie Universität Berlin, profesor invitado en varias universidades de Europa e Iberoamérica y director de investigación del Ibero-Amerikanisches Institut PK. Es fundador de la Revista Internacional de Lingüística Iberoamericana (RILI) así como fundador y editor de la serie Lengua y Sociedad en el Mundo Hispánico de la editorial Iberoamericana / Vervuert.
Ha sido vicepresidente del Hispanistenverband y es presidente de honor de la Sociedad Europea de Estudios Amerindios, así como miembro honorario de SoHLMex y ha colaborado como asesor para proyectos de Educación Intercultural Bilingüe (Paraguay y Guatemala).
www.fb10.uni-bremen.de/lehrpersonal/kzimmermann.aspx

Nachdem die grundsätzliche Existenz einer plurizentrischen Sprachkultur des Spanischen heute kaum noch in Frage gestellt wird, hat sich die hispanistische Forschung im Kontext der Plurizentrik mittlerweile neuen Problemfeldern zugewandt, wobei eine adäquate Erfassung und Beschreibung der sprachlichen Realität Hispanoamerikas eine zentrale Rolle spielt. Zahlreiche Foren und jüngst erschienene Publikationen zum Thema, die Ausrichtung der in den letzten Jahren von der RAE prämierten Werke, sowie eine zunehmende Präsenz von Beiträgen zur Geschichte des Spanischen in Amerika in Tagungsakten sind deutliche Indikatoren für die hohe Aktualität und Bedeutung des Themas.

Trotz der Fülle vorliegender Studien zum Spanischen in Amerika, erweisen sich nach wie vor zentrale Problempunkte als nicht oder unzureichend geklärt. So vermisst man allzu häufig eine kritische Reflexion darüber, inwiefern die sprachliche Realität Hispanoamerikas mit denselben Methoden zu erfassen ist, wie sie zur Beschreibung des Spanischen in anderen hispanophonen Regionen angewendet werden. Es ist zwar evident, dass in unterschiedlichen Gebieten der Hispanophonie jeweils unterschiedliche soziolinguistische Kontexte und sprachgeschichtliche Entwicklungen vorliegen – so stellt in Hispanoamerika schon alleine die jahrhundertelange, asymmetrisch und diglossisch verlaufende Koexistenz des Spanischen mit indigenen Sprachen und Kulturen eine nicht zu vernachlässigende Besonderheit dar. Allerdings scheint gerade deren Auswirkung auf die heutige Beschaffenheit amerikanischer Varietäten des Spanischen bislang nicht hinreichend ergründet zu sein.

Vor diesem Hintergrund erscheint uns eine kritische Bestandsaufnahme von bislang gewählten Zugängen zur Beschreibung des Spanischen in Amerika nötig und lohnend, und zwar sowohl auf diachroner als auch auf synchroner Ebene. Für gewöhnlich nämlich werden Konzepte und Methoden, die auch in anderen Gebieten der Hispanophonie Anwendung finden, einfach auf Hispanoamerika übertragen; Besonderheiten der hispanoamerikanischen Lebenswelt werden dabei weitgehend ausgeblendet. Hier erscheint ein methodisches Umdenken nötig: Für eine adäquate Erfassung der Spanischvarietäten Hispanoamerikas muss herausgearbeitet werden, welche spezifischen Anforderungen die hispanoamerikanische Lebenswirklichkeit an den Forscher stellt, und mit welchen theoretisch-methodologischen Herangehensweisen er diesen gerecht werden kann. Die skizzierten methodologischen Herausforderungen und Desiderata sollen im Rahmen dieser Sektion zum Spanischen in Amerika diskutiert werden.

Konkret sollen dabei schwerpunktmäßig (jedoch nicht ausschließlich) die folgenden Aspekte Gegenstand der Sektionsarbeit sein:

  1. die Auswirkungen kontaktbedingter Einflüsse auf das Spanische in Amerika bzw. ausgewählte Varietäten desselben
  2. Ausprägungen der Plurizentrik auf pragmatischer Ebene
  3. Möglichkeiten der Erfassung sprachlicher Variation

Kontakt zur Sektionsleitung: