21. Deutscher Hispanistentag 2017
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1. Beschreibung und eingeladene Gäste

Enrique Pato (Gast)

Enrique Pato wurde an der Universidad Autónoma de Madrid promoviert und lehrt und forscht als Professor für Spanisch in Montreal. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die historische Grammatik des Spanischen sowie die historische und gegenwartsbezogene Dialektologie und Sprachvariation. Er war Principal Investigator in verschiedenen Projekten, u.a. des Corpus de la sintaxis dialectal del español peninsular (FQRSC-Ministerio de Educación de Quebec), der Sintaxis dialectal del español (CRSH-Gobierno de Canadá) sowie von El español en Montreal y COLEM. Corpus oral de la lengua española en Montreal. Weitere Informationen unter:
http://llm.umontreal.ca/repertoire-departement/vue/pato-maldonado-enrique/

Hugo O. Bizarri (Gast)

Hugo O. Bizzarri ist Professor für spanische Philologie und Sprachgeschichte in Fribourg. Er lehrte zuvor in Buenos Aires, wo auch die Promotion erfolgte. Er war dort Mitglied des Nationalen Forschungsrates (Consejo Nacional de Investigaciones Científicas) und Stipendiat des Instituto de Cooperación Iberoamericana, des spanischen Außenministeriums sowie des DAAD. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Textkritik sowie historische Phraseologie und Parömiologie. Zu diesen Bereichen hat er 15 Bücher sowie 135 Artikel publiziert.

María Zorraquino (Gast)

Studium der Romanischen Philologie (Abschluss 1970). 1974 Promotion an der Universität Zaragoza (Filología Románica), unter der Leitung von Dr. Félix Monge. Ordentliche Professorin der Hispanistik an der Universität Zaragoza seit dem 24. September 1981. Sie hatte Gastprofessuren in Zürich (1980-81) und Cádiz (1981) inne. Gastrednerin bei Konferenzen und Veranstaltungen in verschiedenen spanischen Universitäten, in anderen europäischen Ländern, in den U.S.A. und in Lateinamerika. Ihren Forschungsschwerpunkt bildet die Didaktik des Spanischen für Nichtmuttersprachler.

Im Umfeld der auf dem Hispanistentag repräsentierten Fachrichtungen und Disziplinen ist die Sektion im Bereich der Sprachgeschichte und der historischen Sprachwissenschaft verortet. Der Titel Wie phraseologische Einheiten geformt werden: Kontinuität und Erneuerung in der Geschichte des spanischen Sprachraums spielt auf den theoretischen Kerngedanken an, dass phraseologische Einheiten nicht als fertige Elemente in die Sprache kommen, sondern vielmehr im Verlauf der Sprachgeschichte geformt werden und das Produkt von Prozessen sind, in denen Grammatikalisierung und Lexikalisierung engstens verknüpft sind. Während einige phraseologische Einheiten sich in einer bestimmten Phase der Sprachgeschichte verfestigen, bleiben andere gleichsam beweglich und lassen weiterhin Variationen zu. Vor diesem theoretischen Hintergrund fokussiert die Sektionsarbeit zum einen die Beschreibung und Präzisierung der Prozesse, die zur Verfestigung wiederholter Rede führen, zum anderen die verschiedenen Entwicklungen, die sich in unterschiedlichen Diskurstraditionen ergeben. Untersucht man die Phraseologie des Spanischen aus historischer Sicht, dann zeigt sich mit großer Deutlichkeit, dass sich phraseologische Einheiten beständig verändern und dass die allermeisten Einheiten sich auch in der Gegenwartssprache eine gewisse Veränderlichkeit bewahrt haben bzw. in Varianten existieren, die in Gebrauch und Normierung stark voneinander abweichen können.

Die Mechanismen, die den Prozess der Verfestigung anleiten, können auf verschiedene Weise sichtbar gemacht werden. Eine Möglichkeit ist die Analyse historischer Textkorpora, die die Veränderungen phraseologischer Einheiten in unterschiedlichen Diskurstraditionen abbilden. Darüber hinaus ermöglichen die historischen Darstellungen phraseologischer Einheiten in Grammatik und Lexikographie sowie die Erforschung von Sprachkontakten innerhalb und außerhalb des peninsularen Spanisch Rückschlüsse auf die Parameter, die zur Verfestigung von Strukturen führen. Eine zentrale Aufgabe besteht daher in der terminologisch klaren Beschreibung der unterschiedlichen Grade an Verfestigung, die phraseologische Einheiten aufweisen, sowie in der präzisen Darstellung der Wege, die die einzelnen Einheiten sowohl in ihrem zeitlichen Verlauf als auch im geographischen Raum des Spanischen und seiner Varietäten genommen haben.

Aus diesen Schwerpunktsetzungen und Perspektivierungen ergeben sich für die Sektionsbeiträge u.a. folgende Themenstellungen:

  1. Phraseologische Einheiten und ihre Typologie in der Diachronie
  2. Historische Phraseologie und Lexikographie
  3. Traditionen der Mündlichkeit und Schriftlichkeit in der Phraseologie
  4. Phraseologie und Diskurstraditionen vom Mittelalter bis zum Siglo de Oro
  5. Phraseologie und Normierung seit Nebrija
  6. Die historische Phraseologie in den Dialekten des Spanischen
  7. Kontrastive historische Phraseologie (Spanisch-Portugiesisch, Spanisch-Baskisch, Spanisch-Aragonesisch-Katalanisch…)
  8. Historische Phraseologie in den lateinamerikanischen Varietäten

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