21. Deutscher Hispanistentag 2017
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1. Beschreibung und eingeladene Gäste

Gorka Elordieta (Gast)

Gorka Elordieta ist Professor an der Universität des Baskenlandes für die Linguistik des Spanischen und des Baskischen. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Intonation und ihre Schnittstelle mit der Syntax. Gorka Elodieta wurde mit einer Arbeit zu Morphosyntactic Feature Chains and Phonological Domains (1997) an der University of Southern California promoviert. Weitere Publikationen umfassen u.a. Kapitel zu Segmental Phonology and Syntactic Structure im Oxford Handbook of Linguistic Interfaces sowie Aufsätze zu Prosodie, syntaktischen Bewegungen und semanto-pragmatischen Effekten.

Rodrigo Gutiérrez Bravo (Gast)

Rodrigo Gutiérrez wurde an der University of California at Santa Cruz promoviert und ist Professor und Forscher am Colegio de México mit einem Schwerpunkt auf der Syntax des Spanischen und von Mayasprachen. Insbesondere untersucht er die Schnittstellen zwischen Syntax, Informationsstruktur und Prosodie, zu denen er auch eine Monographie bei Routledge (Structural Markedness and Syntactic Structure: A Study of Word Order and the Left Periphery in Mexican Spanish, 2005) sowie Publikationen in international hoch angesehenen linguistischen Zeitschriften vorgelegt hat.

Xavier Villalba (Gast)

Profesor de la UAB, es especialista en sintaxis del catalán y del español, y ha dedicado gran parte de su investigación a las interfaces sintaxis – semántica y semántica – pragmática. Se doctoró en la UAB con una tesis sobre la sintaxis de la dislocación a la derecha (The Syntax of Sentence Periphery, 2000), y ha trabajado sobre fenómenos de dislocación y orden de palabras, nominalizaciones y sintagmas determinantes, construcciones existenciales, y oraciones exclamativas, desde la perspectiva de la sintaxis formal. Entre sus publicaciones más representativas están The Syntax and Semantics of Dislocations in Catalan (2009), El orden de palabras en español (2010), “A Quantitative Comparative Study of Right-Dislocation in Catalan and Spanish” (Journal of Pragmatics, 2011), y Exclamatives: a Thematic Guide with Many Questions and Few Answers (2008).

Die Schlüsselkonzepte der Informationsstruktur (alte Information vs. neue Information, Fokus vs. Hintergrund, Thema/Topik vs. Kommentar, etc.) haben sich seit den Beiträgen der Prager Schule als essentielle Hilfsmittel erwiesen, um ein tieferes Verständnis von zahlreichen grammatischen Phänomenen zu erlangen. Hat sich die Forschung über Jahrzehnte zunächst auf die Beziehung zwischen Informationsstruktur und Wortstellung konzentriert, und damit auf Phänomene wie etwa Topikalisierung oder Dislokation, Subjektinversion und Scrambling, so zeichnet sich heutzutage ab, dass informationsstrukturelle Konzepte auch für das Verständnis vieler anderer Bereiche der Grammatik zentral sind. Zu nennen sind hier u.a. die Typologie der Cleft- und Pseudo-Cleftsätze, die Problematik der Matrixsätze (Root Phenomena), Modalpartikeln, Fokuspartikeln, und selbstverständlich das weite Feld der Syntax-Prosodie-Schnittstelle. Dem sind allerdings auch noch eine Reihe andersartiger Phänomene hinzuzufügen, wie etwa der Bereich der Quantoren und die Distribution der artikellosen Nomina (beides Erscheinungen, die topik- und fokussensitiv sind), nominale und pronominale Diskursanaphern (die von der Zugänglichkeit der entsprechenden Diskursreferenten bestimmt werden) und existenzielle Konstruktionen (die als fokusabhängig charakterisiert worden sind). Die neuere Forschung hat schließlich gezeigt, dass die Konzepte der Informationsstruktur eine zentrale Stellung bei der Erklärung zahlreicher syntaktischer und semantischer Phänomene einnehmen, und dass sie sich gewinnbringend auf synchrone wie diachrone Analysen anwenden lassen.

Ziel dieser Sektion ist es, LinguistInnen zusammenzubringen, die im Rahmen der erläuterten Perspektive einen Beitrag zu der Frage liefern, inwiefern die Informationsstruktur für die Erklärung grammatischer Phänomene des Spanischen herangezogen werden kann. Besonders willkommen sind Beiträge, die eines der folgenden Themen behandeln:

  • Grammatikphänomene, bei denen informationsstrukturelle Faktoren eine signifikante Rolle spielen
  • Einzelstudien, die sich mit dem theoretischen Status informationsstruktureller Konzepte beschäftigen (etwa mit der Fragestellung, ob und inwiefern diese Konzepte in der Grammatik i.e.S. zu verorten sind)
  • Grammatikphänomene, bei denen informationsstrukturelle Faktoren als zugrunde liegende Mechanismen für Variation fungieren, in Bezug auf unterschiedliche Varietäten oder Sprachen
  • Fragestellungen, die sich mit Informationsstruktur und diachronem Wandel auseinandersetzen

Kontakt zur Sektionsleitung: